Zu Besuch am Bio-Milchviehbetrieb in Niederösterreich

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[Werbung] Mein Ausflug bringt mich zu einem Bio-Milchviehbetrieb in Niederösterreich. Beim Ankommen werde ich gleich von Bio-Bäuerin Gertraud und ihrem Lebenspartner Fritz herzlich empfangen. An uns stapfen Enten und Hühner vorbei. Eine Katze macht es sich vor dem großen Stalltor gemütlich. Die Liebe zu den Tieren und der Natur sowie die Begeisterung zur Landwirtschaft ist den beiden sofort anzusehen. Barfuß stapft Gertraud mit uns durch den Stall und stellt mir ihre Kühe vor.

Der passionierten Bio-Bäuerin ist Tierwohl und der sorgsame Umgang mit der Natur sehr wichtig. Es ist für Gertraud nicht nur ein Beruf, sondern eine Herzensangelegenheit.

Der Hof ist seit 1933 in der Familie. Als Gertraud 2004 den Hof ihrer Eltern übernahm, war für sie sofort eine Entscheidung klar: Sie möchte auf muttergebundene Kälberaufzucht in der Milchviehhaltung umstellen. Das ist eine naturnahe Form der Aufzucht. Die kleinen Kälber dürfen nach der Geburt bei ihren Müttern bleiben und leben so gemeinsam mit ihren Müttern und dem Rest der Milchkuhherde. Bis zum 4. Monate trinken die Kälber noch bei ihrer Mutter und werden danach abgestillt. Zum Abstillen bekommen die Kälber einen Quiet Wean. Das ist eine Art Nasenring aus Kunststoff. So kann das Abstillen ohne Trennung zur Mutter erfolgen und weiterhin Körperkontakt bestehen. Während all dieser Zeit wird die Mutterkuh weiterhin gemolken. Die gemolkene Milchmenge ist dadurch natürlich etwas geringer, doch das nimmt die Bio-Bäuerin für diese Art der Haltung gerne in Kauf. 

Nachdem Gertraud ihren Betrieb bereits so naturnah führte, war 2016 der nächste logische Schritt die Umstellung auf  Bio.

Gertraud hält ihr Fleckvieh in einem Kaltstall bzw. auf der Kurzrasenweide. Die Tiere dürfen selbst entscheiden, wo sie sein möchten und können nach Lust und Laune wählen. Sie haben immer Weidezugang, außer zum morgendlichen und abendlichen Melken.

Auf der Kurzrasenweide gibt es für die Kühe jede Menge Platz – genau genommen sogar doppelt so viel Fläche, wie die Bio-Verordnung vorschreibt. Die Weide grenzt an einen Wald, in dem sich die Tiere auch gerne verstecken und Unterschlupf suchen. Die Kurzrasenweide muss auch ein wenig gepflegt werden. So muss regelmäßig Beikraut, dass die Kühe nicht fressen und sich stark vermehrt ausgestochen werden.

Durch den vielen Auslauf und auch den Kaltstall sind Gertrauds Tiere kaum krank. So brauchen sie wenig bis gar keine medikamentösen Hilfen. Generell setzt Gertraud Medikamente nur im Einzelfall für betroffene Tiere ein und setzt auch viel auf Homöopathie. Dieser Ansatz entspricht auch dem Grundgedanken der biologischen Landwirtschaft.

Kühe haben innerhalb ihrer Herde eine Rangordnung. Diese ist jedoch davon abhängig, ob die Kühe im Stall oder auf der Weide sind und wechselt sich dadurch ab. Für die Kälber bildet sich innerhalb der Herde ein Kindergarten. Die Kälber schließen sich zusammen und lernen voneinander. Eine Kuh ist auch immer als „Kindergartentante“ dabei.

Gertraud und Fritz füttern ihren Tieren kein Kraftfutter zu. Im Sommer gibt’s Grünfutter und was sie auf der Weide finden. Im Winter bekommen die Kühe Silage und Heu. Außerdem wird noch ein wenig Mineralstoff und Futterkalk zugefüttert.

Abschließend lassen wir den Besuch noch gemütlich ausklingen. Sitzen noch bei einem Glas Milch und köstlich frisch zubereitetem Feuerfleck zusammen und plauschen über den Bio-Milchviehbetrieb und all die Arbeit, die dieser mit sich bringt.

Übrigens beim Einkauf erkennt ihr Bio-Lebensmittel auf einen Blick: Am grünen EU-Bio-Logo und am AMA-Biosiegel

Aufbauend auf dem EU-Bio-Logo hat die AMA-Marketing das AMA-Biosiegel entwickelt. Die Anforderungen für das AMA-Biosiegel gehen über die der EU-Bio-Verordnungen hinaus. Sie garantieren eine hohe Lebensmittelqualität, zusätzliche Umweltstandards und die gesicherte Nachvollziehbarkeit der Herkunft. Wenn du mehr Informationen zur biologischen Wirtschaftsweise haben möchtest, kann ich dir die Bioinfo-Seite sehr empfehlen. (bioinfo.at)

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