Heute gibt es für euch mein liebstes Rezept mit dem ihr euch euer Brot selber backen könnt. Ah okay nicht aufregend so ein simples Brot Rezept, wird sich jetzt die eine oder der andere denken. Doch ich bin seit einigen Monaten in Besitz einer Getreidemühle und mahle zu Hause mein Dinkelkorn meist selbst. Warum ich das mache und warum es mir so gut tut ist eine längere Geschichte. Habt ihr Zeit?
Mythen über den Weizen gibt es seit Menschengedenken. Er gilt als „Seele der Erde“ und „Mutter des Brotes“. Weizen enthält jedoch, ebenso wie Roggen, Dinkel etc., eine Mixtur in Verruf geratener Eiweiße: Gluten. Sich glutenfrei zu ernähren scheint im Trend zu legen und dahinter ein Milliardengeschäft zu liegen. In den Supermärkten wachsen die Regale mit zahlreichen glutenfreien Lebensmitteln und Restaurants mit glutenfreiem Angebot eröffnen nach und nach. Eine glutenfreie Ernährung auch bei nicht diagnostizierter Zöliakie, Allergie oder Glutensensibilität steht hoch im Kurs.
Ich hatte in den vergangenen Jahren häufig nach dem Essen Bauchschmerzen und konnte es nicht wirklich fest machen woran es lag. Mein Arzt meinte, ich soll doch einfach mal Buch führen was ich so esse und wie es mir danach gehe. Mühsam. Irgendwann dämmerte es mir, dass ich die Beschwerden meist in Verbindung mit einer getreidehaltigen Speise hatte. Es konnte keine Allergie oder ähnliches festgestellt werden, aber wahrscheinlich habe ich eine leichte Unverträglichkeit und soll einfach mal auf alles verzichten was Weizen, Dinkel, Roggen etc. beinhaltet aufgrund der darin enthaltenen Gluten. Gesagt, getan! Es ging mir erstaunlich schnell besser und hatte die Beschwerden nicht mehr. Ich begann mich viel mit dem Thema auseinander zu setzen und bin immer wieder neben positiven auch über kritische Artikel und Publikationen gestolpert die besagen, dass eine glutenfreie Ernährung langfristig nicht gesund ist, wenn man Zöliakie oder eine dementsprechende Allergie nicht diagnostiziert bekommen hat. Aufgrund des geringen Ballaststoffanteils (und wenn dieser eben nicht anders erhöht wird) kann die Darmflora beschädigt werden oder die Entwicklung von Diabetes begünstigt werden.
Irgendwie wurde ich nicht so richtig schlüssig, ob das wirklich so sinnvoll für mich ist, auch wenn es mir persönlich kurzfristig besserging. Bis ich einem Vortrag einer lieben Freundin lauschen durfte, in dem ich die für mich die beste Lösung in Bezug auf Getreide fand: Das Thema Vollwerternährung. Kurz zusammengefasst und angeschnitten ist Vollwerternährung ein Ernährungskonzept bei dem frische und unbehandelte Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte bevorzugt werden. Hier wird das ganze Getreidekorn vor Verwendung immer frisch gemahlen um all die positiven Eigenschaften des ganzen Korns aufzunehmen. Denn das ganze Korn, ist im Gegensatz zu Auszugsmehl, vollkommen in seiner Beschaffenheit an Kohlenhydraten, Eiweiß und Fett. Das ganze Korn besteht eigentlich aus Keim, Schale und Mehlkörper. Beim Mehl welches wir abgepackt mit einem langen Mindesthaltbarkeitsdatum kaufen können, werden Keim und Schale entfernt. Diese Methode ist schon viel viele Jahre alt und die damaligen Gründe dafür sehr verständlich, denn Getreide bzw. Mehl (ein wichtiges Nahrungsmittel) wurde so länger haltbar. Jedoch stecken in Keim und Schale so viele wichtige Nährstoffe und ohne diese verliert das Mehl unter anderem jede Menge an Eiweiß und Ballaststoffe.
Das hat mich neugierig gemacht und so habe ich begonnen, Getreide immer zu mahlen bevor ich es verwendet habe. Siehe da die Beschwerden blieben aus. Scheinbar waren diese immer nur auf das verarbeitete Auszugsmehl zurück zu führen. Ich konnte sogar eine selbstgemachte Pizza verdrücken. Seitdem sind meine Getreidemühle und ich beste Freunde und ich backen mein Brot zu Hause selbst. Die Investition hat sich echt gelohnt.
Ich bin natürlich weder Mediziner noch Ernährungsberater, doch ich möchte euch einfach gerne den Tipp, der mir sehr geholfen hat weitergeben. Beim Thema Ernährung muss jeder für sich selbst herausfinden was er vertragt bzw. was einem guttut. Seitdem ich Auszugsmehl viel seltener zu mir nehme, rebelliert mein Körper auch nicht mehr so schnell dagegen.
So nach meiner langen Leidensgeschichte gibt es nun für alle die es bisher geschafft haben, noch mein angekündigtes Rezept zum Brot selber backen. Für alle die noch Lust haben, gibt es das Brot auch köstlich belegt.
Rezept zum Brot selber backen
Rezept zum Brot selber backen und meine Liebe zur Getreidemühle
Ingredients
- Zutaten für das Brot
- 650 g Dinkelvollkornehl frisch gemahlen
- 500 ml lauwarmes Wasser
- 1 Würfel frische Hefe
- 4 EL Olivenöl
- 2 TL Salz
- 2 EL Honig
- Zutaten für den Belag
- 1 Packung Speisetopfen
- Salz Pfeffer
- 1 EL Dijonsenf
- Currypulver
- 1 Mango
- 1 Zwiebel
- 1 hartgekochtes Ei
- 100 g weißer Spargel
- frischer Kräuter zum Garnieren
Instructions
- Zu Beginn die Hefe in dem lauwarmen Wasser aufrühren. Das Mehl in eine große Schüssel geben, Wasser-Hefe-Mischung, Salz, Öl und Honig dazu geben. Dann alles gut verrühren und schließlich gut durchkneten. Danach den Teig mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
- In der Zwischenzeit eine Kastenform einfetten und bestäuben. Anschließend das Backrohr auf 200°C Umluft vorheizen.
- Dann den Teig in die Form füllen und etwa 45 bis 50 Minuten backen. Wenn das Brot schon vorher schön knusprig ist, dann kann es auch schon Vorzeit aus dem Backrohr.
- Währenddessen Topfe, Salz, Pfeffer, Senf und Currypulver zu einem Aufstrich mischen und abschmecken. Den Spargel putzen, für 10 Minuten in kochendem Wasser garen und dann in kleine Stücke schneiden, Mango schälen in Stücke schneiden, Ei schälen und in Scheiben schneiden. Danach das Brot mit dem Aufstrich bestreichen und den Zutaten belegen und mit Kräutern garnieren.