VCM2015

Eigentlich kann ich es noch immer nicht glauben – ich bin tatsächlich meinen ersten Halbmarathon gelaufen! Allerdings erinnert mich der Muskelkater in den Oberschenkeln schon recht gut an das intensive Erlebnis. Nachdem ich euch die Wochen zuvor immer von meinen Vorhaben berichtet habe, dachte ich, ich schreib euch auch mal wie es mir dann tatsächlich ging.

Die Tage zuvor… Ich habe in den letzten Wochen immer am Freitagnachmittag eine längere Laufrunde gezogen. Nur vergangen Freitag nicht, da Ruhephase und Kräfte sammeln angesagt war. Da wurde mir das erste Mal bewusst: „Oh es ist so weit – am Sonntag laufe ich schon den Halbmarathon!“ Panik kam in mir hoch, hab ich genug trainiert? Bin ich auf irgendetwas nicht vorbereitet? Hab ich alles richtig gemacht in der Vorbereitung? Ich weiß ich hätte nichts mehr ändern können.. Somit war nur noch Kohlenhydrate essen, rasten und fleißig Trinken angesagt.

D-Day… Zeitig aufstehen (warum nochmal steh ich am Sonntag freiwillig um 06:00 auf?!), ein leicht verdauliches Frühstück (Semmerl mit Butter und Honig) und noch brav trinken stand am Programm.

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Oh ja und ich war aufgeregt. Mit meinen Lauffreunden habe ich noch die Zeit vor dem Start vertrieben.

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Und dann ging es plötzlich los. So ganz plötzlich war die Aufregung weg und ich bin einfach gelaufen. Ich hatte Angst davor den klassischen Fehler zu machen und zu schnell zu starten und dann keine Kraft mehr zu haben. Aber es ging wie am Schnürchen dahin. Ich freute mich 10 km lang meine Eltern zu sehen und bei der Oper meine Freundinnen. (bestes Schild ever!)

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Eigentlich hätte ich auch Philipp bei der Pilgramgasse sehen sollen – er stand eine Stunde dort und hat nach mir gesucht, aber wir haben uns nicht gesehen. Am Ende dieser Stunde hatte er auch schon sehr gehofft mich nicht mehr zu sehen, weil er wusste dann wäre ich schon heulend daher gekrochen. Zum Glück war dem nicht so.

Ich sag euch das ist schon cool wenn man Familie und gute Freunde jubelnd am Straßenrand stehen sieht!

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Ja und dann kam die laaaange Linke Wienzeile und die äußere Mariahilferstraße. Das fand ich dann kurz mal nicht mehr so lustig. Es war ganz schön heiß, ein paar Athleten sind umgekippt, meine Beine wurden schwerer. Ich sag euch von km 16 – km 18 hab ich mich wirklich intensiv gefragt warum ich das ernsthaft mache und dass ich mir das nie wieder antun werde und eigentlich keinen Bock mehr habe und sowieso und überhaupt. Ich glaub das kannte man mir auch wirklich an – ein älterer Herr am Straßenrand hat mich angesehen und zugerufen: „Mänschal boid host as – nimma laung!“ ja Recht hat er dachte ich und mir wurde klar, dass mich negative Gedanken fix nicht ins Ziel bringt. So nochmal volle Kraft voraus für positive Gedanken und meine schweren Beine. Also hab ich reingebissen und dann ging’s echt nochmal dahin und ich sag’s euch die letzten km bin ich ins Ziel geflogen. Es war ein Wahnsinn! Und der Zieleinlauf war einfach traumhaft! Da steht eine Menschenmasse die jubelt und du freust dich einfach nur noch und fühlst dich wie ein Star!

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Rest oft the day… mein Fan Club hat mich im Ziel empfangen und ist dann noch mit mir essen und feiern gegangen. Und dann? Dann bin ich heim gegangen und hab mich zu Hause nur noch zwischen Bett und Couch bewegt. Mehr war nicht mehr drinnen.

Unterm Strich und mit zwei Mal drüber schlafen kann ich euch sagen, dass es mir verdammt gut geht (nur meine Oberschenkel jammern) und ich echt stolz bin. Es hat mir riesen Spaß gemacht, ich glaub es war nicht mein letzter Halbmarathon und man vergisst die Qualen wenn es unterm Strich so positiv ausgegangen ist. Also an den grausamen Teil von km 16 – km 19 kann ich mich kaum noch erinnern 😉

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Hab noch ein paar Facts zur Veranstaltung gefunden:

  • 42.742 Teilnehmer (10.510 laufen den gesamten Marathon, ca. 15.000 den halben und die restlichen Teilnehmer teilen sich auf die Staffel und die Kinder Bewerbe auf)
  • Läufer aus 129 Ländern
  • 8 km der Marathon-Strecke wurden mit Musik beschallt
  • 14 t Bananen und 9 t Äpfel & sonstiges Obst sowie 60.000 Riegel und Energie Gels wurden gegessen 90.000 Liter Wasser und isotonische Sportgetränke getrunken
  • 500.000 Becher wurden benötigt
  • 130.000 Sicherheitsnadeln waren im Einsatz